Traditionelle Kampfkunst kommt auch in Köln nicht ohne eine intensive Grundschulung aus. Alles andere ist Augenwischerei. Am Anfang stehen oft die Koordinationsprobleme. Von der ersten Stunde an geht es darum die Arme gleichzeitig in verschiedene Positionen zu bringen (z.B. Angriff und Verteidigung). Dabei soll die Bewegung möglichst flüssig und locker ausgeführt werden und die Atmung nicht verkrampfen. Bevor Sie zum Kern des Wing Chun – dem speziellen Gefühlstraining kommen – lernen Sie in den ersten Stunden die Basis: Haltung, Stand, Umgang.
Für Eilige: Welche Vorteile bringt diese Grundschulung?
Aufrechte Haltung
Bei den Stand-, Schritt- und Wendungsübungen im Wing Chun Kung Fu ist die Körperhaltung von zentraler Bedeutung. Eine gerade aufrechte Haltung entlastet die Wirbelsäule und stärkt zugleich die umliegenden Muskeln. Kopf und Schultern gehen so automatisch in ihre natürliche Position. Da die meisten Menschen durch täglich falsche Belastung keine Einwandfreie Körperhaltung aufweisen, ist das Training sehr ungewohnt.
Stabiler aber flexibler Stand
Bei den schon erwähnten Stand-, Schritt- und Wendungsübungen (Sat San Choi) ist gerade am Anfang auf einen tiefen Stand zu achten um die Kniegelenke zu schonen. Dadurch werden wiederum die Muskelenden um das Knie und die Oberschenkelmuskulatur besonders gestärkt. Dies fördert wiederum einen festen Stand.
Die ersten Schritte
Die spezielle Schrittarbeit erlaubt es mit kurzen schnellen Bewegungen, die in alle Richtungen möglich sind, das Gleichgewicht in Sekundenbruchteilen sicherzustellen. Der ganze Körper fungiert als eine geschlossene Einheit. Die Krafteinwirkung alleine bestimmt in welche Richtung er sich bewegt. Bei Soloübungen sind die Techniken der Formen (festgelegter Bewegungsablauf) mit der Schrittarbeit zu kombinieren. Je besser hier die Koordination ist, um so flexibler kann im Partnertraining reagiert werden.
Partnerübungen
Genauso wichtig sind die Übungen mit einem Partner. An ihm kann man Timing und Folgerichtigkeit schulen. Durch festgelegte Abläufe, die stetig im Anspruch wachsen und alle miteinander kombinierbar sind, lernt man erstmals Kraftverläufe kennen und umzusetzen. Auch hier ist eine gute Beinarbeit sowie ein gutes Gleichgewichtsgefühl bereits die halbe Miete.
Gefühlstraining: Das Herz des Wing Chung Kung Fu
Parallel hierzu wird eine Wing Chun spezifische Gefühlsschulung unterrichtet. Sie erlaubt es nahezu ohne visuelle Wahrnehmungen auszukommen. Durch ständigen Kontakt der Arme fühlt man Druck als auch Zug und lernt die Kraft unter Sicherstellung der eigenen Position zu absorbieren. Die Lap Sau-Übung (fallende Hände) und die Chi Sau-Übung (klebende Hände) sind festgelegte Bewegungsabläufe mit einem Partner. Sie bilden die grundlegenden Übungen. Hier übt der Schüler die Koordination von Handtechniken, Schritten und seinem Stand mit einem Partner unter ständigem Kontakt.